
Sonja mit Jonatan und Simeon, Lukas, Mama und Papa, Bernhard und Martin, Bianca, Isabell, Vivièn, Kim und Leandra und viele mehr haben Ihre eigenen Geschichten mit Volker erlebt und können von Volker erzählen.
Und wenn man die Geschichten hören würde, würde man vielleicht von:
- einem Rosa Tütü hören
- man würde von fliegenden Hanf-Pflanzen berichten
- von lauter Musik in der Nacht
- von schwarzem Humor
- von Computerspielen
- von Lagerfeuern
- von Steffi 1, 2, 3
- einer überraschenden Verlobung
- von Computerbastelleien
aber davon möchte ich Heute nicht erzählen, denn das sind Geschichten von Anderen, die Andere erzählen sollen. Ich erzähle von meiner Geschichte mit Volker:

Volker wurde 13.10.1984 als vierter Sohn von Ewald und Elfi geboren.
Wir Brüder: Bernhard, Martin und ich, Werner wurden durch Volker zu den Eickmännern.
Viele in der Gemeinde verwechseln unsere Namen bis Heute, obwohl es eine tolle Eselsbrücke gibt.
„von vorne BMW, von hinten VW“
Als Erstes haben wir von seiner Geburt auf einer Jungscharfreizeit in Valdorf erfahren.
Meine Eltern haben ganz viele Negerküsse für alle, Entschuldigung; Schaumküsse mit Schokoladenüberzug zur Freizeit gebracht.
Die nächste Erinnerung ist, dass ich den Kinderwagen von Volker schieben durfte. Sogar ganz allein.
Als Kind hatte ich mir schon einen Puppenwagen gewünscht und mit einem kleinen Bruder in einem echten Kinderwagen, war es ein noch besseres Erlebnis. Ich war echt stolz darauf, einen kleinen Bruder zu haben.
Zum Einschlafen wünschte er sich von Mama ganz oft das Lied: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet.. und zusammen haben wir uns unter einem Regenschirm in das Bett von Papa und Mama gelegt.
Bernhard war 12, Martin 10 und ich 8 Jahre alt als Volker geboren wurde.
Und 8 Jahre Altersunterschied sind als Kind eine ganze Menge.
In dem Jahr als Volker eingeschult wurde, habe ich Bianca kennengelernt.
Als sich Volker 1996 auf eigenem Wunsch taufen ließ bin ich nach Braunschweig zum Zivieldienst gegangen.
2001 machte er seinen Realschulabschluss und meine 2.Tochter, Vivien wurde geboren.
Er lernte Galvaniseur und arbeitete an verschiedenen Orten und bei verschiedenen Firmen. Zuletzt bei der Firma Euscher in Bielefeld.
Sein Sohn Lukas wurde 2007 geboren und ich begann meine Selbständigkeit.
Er war 23, als Lukas geboren wurde, genau so alt wie ich war, als Isabell geboren wurde.
So lebten wir fast in zwei Welten, die sich dann jedoch wieder vereinten als er zu mir nach Elverdissen gezogen ist. So sah er Isabell, Vivien, Kim und Leandra größer werden und wurde zum Freund meines Schwagers Andrè, der ebenfalls dort wohnt.
Das war eine Zeit, in der wir viel gemeinsam gemacht haben und immer viel Spaß hatten.
Wir haben uns regelmäßig im Garten getroffen und haben gegrillt, gezockt und Volker hatte immer Freunde zu Besuch. Ja, er hatte eine offene Tür für alle und jeden, genau wie unsere Mama.
Statt Kuchen und Kaffee gab es Würstchen mit Ketchup.
Jahrelang war seine Küche nicht fertig aufgebaut, was zu vielen Spötteleien führte.
Volker reichte aber seine „Außenküche“, der Grill.

Egal ob zum Frühstück, Mittag oder Abendbrot, ob Sommer oder Winter. Es war selten das der Grill nicht zumindest noch etwas restwärme hatte.
Und im Gedenken an diesen Spleen haben wir entschlossen auch heute mit Euch zu Grillen.
Als er wieder nach Herford gezogen ist, kümmerte er sich um schnelleres Internet. Doch das Internet hat uns nicht so verbunden gehalten wie erhofft. Wir verloren den häufigen Kontakt. Denn er war ein Mensch
der – bei sich zu Hause – für andere da war.
Aber wie war Volker so?
Als ich meine Familie das fragte kam als Antwort: Das ist doch der Freundliche, der immer gelächelt hat!
Und ja – so kenne ich Volker.
Er war bereit zu helfen ohne dafür etwas einzufordern.
Er wusste im Rahmen seines Kreditrahmens Genügsam zu sein, mit dem Vorhandenen zufrieden zu sein, und lernte nach und nach mit dem zu Verfügungstehenden auszukommen.
Spontan das Gute annehmen und mit in den Urlaub fahren, als sich die Gelegenheit bot und von diesen Erfahrungen zu zehren viel Ihm leicht.
Als plötzlich der Führerschein weg war, hat er es als Strafe akzeptiert aber nicht den Kopfhängen lassen, sondern mit einem, für mich nicht nachvollziebaren Ur-Vertrauen hat er nach vorn geblickt und Lösungen gefunden.
In den letzten Jahren übernahm er gewissenhaft Verantwortung und war Vater, Freund und Partner, der verlässlich, offen und treu seine Aufgaben erfüllte und lebensfroh seinen Hobbys nachging.
Volker hinterlässt eine große Lücke in unseren Leben, aber er hinterlässt uns auch viele Menschen, die wir ohne Ihn nie kennengelernt und schätzen gelernt hätten.
Statt der Frage nach dem Warum möchte ich auf dieses Urvertrauen von Volker verweisen. Er hat Rückschläge erlebt und nicht aufgegeben. Er hatte ein Urvertrauen das es irgendwie schon gut ausgeht.
Dieses Urvertrauen wünsche ich uns allen Gott gegenüber.
Nein, er war kein Gemeindegänger und nein, er hat nicht täglich die Bibel studiert, aber er hat in seiner Jugend sein Leben Christus Jesus übergeben und ich hoffe darauf, die Ewigkeit mit Ihm zusammen erleben zu dürfen.
Danke